Ab Freitag sitzen die Schwimmer auf dem Trockenen

von Presswart SVL

Der Letzte macht im Hallenfreibad Godshorn das Licht aus – und das sind morgen die Wasserballer

Marc Wewstaedt hat vor 22 Jahren an der Berliner Straße das Schwimmen erlernt und ist noch bis heute als Aushilfe im Bad tätig. Seit April vergangenen Jahres ist er Vorsitzender der SGS Langenhagen – die Start- und Trainingsgemeinschaft ist der Zusammenschluss aus den Schwimmern des SC und SV Langenhagen, des TuS Vinnhorst, des TSV Godshorn sowie des MTV Engelbostel-Schulenburg – und erfuhr unterschiedliche Reaktionen, nachdem bekannt wurde, dass das Bad zum 31. August geschlossen werden soll. „Manche haben Verständnis, andere sind ziemlich erbost. Schließlich bezahlen sie auch Beiträge“, sagt er. Ob die fünf Stammvereine – ähnlich wie der SCL bei seinen Eissportlern – auf die Beiträge verzichten würden, darüber wollte Wewstaedt nicht spekulieren: „Das ist Sache der Stammvereine.“

Der SV Burgwedel hilft

Etwas weniger als 600 Schwimmer sind in der SGS organisiert, der Großteil wartet mehr denn je auf die Eröffnung der Wasserwelten Langenhagen, die für Mitte Oktober geplant ist. „Für die meisten haben wir bis dahin keinen Plan B“, sagt Wew
staedt. „Es sieht so aus, dass die meisten eine Pause einlegen müssen.“ Einzig rund 40 Wettkampfsportler trainieren übergangsweise zweimal wöchentlich beim SV Burgwedel mit, für die Breitensportler besteht aus verständlichen Gründen kein Ersatzangebot.

In Großburgwedel und Mellendorf bestehen keine Kapazitäten, derart viele Sportler aufzunehmen, die Bäder in Hannover sind den städtischen Vereinen vorbehalten. Für das neue Bad an der Theodor-Heuss-Straße rechnet Michaela Henjes, Präsidentin des Sportrings, mit 740 Sportlern, die bis zum Ende des Jahres von den Eintrittsgeldern befreit werden sollen, um einen Überblick über die Anzahl und die Häufigkeit der Besuche zu bekommen. Am 4. und 5. Oktober sind die Verantwortlichen der Sportvereine darüber hinaus zu einem Besichtigungstermin eingeladen worden.

Waspo 98 gibt sich die Ehre

Die SGS stellt indes nicht die einzigen Sportler, die das Bad zu ihren Zwecken genutzt haben. Neben den Rollstuhlsportlern der RSG sowie den Behindertensportlern der BSG Langenhagen und dem Ortsverein der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft sind dies die Triathleten des SCL sowie die Synchronschwimmer und die Wasserballer des SV Langenhagen. Letztgenannte sind rund 25 Aktive, gespielt wird in der Bezirksoberliga sowie der 2. Bezirksliga. Wo sie ab Mitte November weitermachen dürfen, entspricht derzeit allenfalls Wunschdenken. „Es ist uns zugesagt worden, dass wir unsere Begegnungen in den Wasserwelten austragen können und zwei Wasserzeiten bekommen“, sagt Abteilungsleiter Marcel Überheide. Vier Wochen blieben den Teams demnach, um sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Mit zwei Siegen hat die Erstvertretung in der vergangenen Woche den Klassenerhalt eingetütet, morgen ist sie die letzte, die sich in die Fluten stürzen darf. Von 17.30 Uhr an bestreitet Waspo 98 Hannover zunächst ein öffentliches Training im Freibad, zwei Stunden später trifft der Bundesligist unter Flutlicht auf den SVL sowie eine Auswahl regionaler Spieler. „Vielleicht spiele ich dann selbst noch einmal mit“, sagt Stefan Otte. Der Geschäftsführer der Betreiber-Gesellschaft wird morgen um 24 Uhr derjenige sein, der das Licht ausmacht – mit dem Unterschied, dass es am nächsten Tag nicht wieder angeht.

HAZ 30.10.2017 - vollständiger Artikel

 

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