SVL Langenhagen bezieht neue Trainingsstätte mit völlig ungewisser Kostensituation

von Marcus Kramer

In seinen Berichten blickte der Vorstand zurück, auf ein anstrengendes und arbeitsreiches Jahr 2017. Das Jahr war für alle Schwimmvereine in Langenhagen das Jahr mit den weitreichendsten Umstrukturierungen. Nach dem Zusammenschluss der Schwimmsport treibenden Vereine zur SGS Langenhagen im Jahr 2016, wovon zunächst erst einmal nur die Schwimmerinnen und Schwimmer betroffen waren, stand im letzten Jahr auch für die Wasserballer und die Synchronschwimmerinnen des SV Langenhagen ‘71 eine Veränderung ins Haus. Der Umzug in die Wasserwelt Langenhagen bedeutete für alle Aktiven, neben einer völlig veränderten Situation beim Einlass in das neue Bad auch neue Trainingszeiten und -Gruppen sowie andere Trainer. Die Planungen dafür begannen schon vor etwa einem Jahr und leider zeigte sich, das viele Fragen noch immer nicht geklärt sind. Man ist aber im Dialog mit dem Betreiber der Wasserwelt und arbeitet beständig an Lösungen.

Trotz des erfolgreichen Starts im neuen Schwimmbad mahnte der Kassenwart Jörg Tuchenhagen an, da es nach wie vor keine verlässlichen Zahlen für die Badnutzung gäbe und der SV Langenhagen ein ungewisses Jahr vor sich hat. Eine geforderte Anhebung des Beitrags wurde von den Mitgliedern einstimmig abgelehnt. Man wolle zunächst einmal auf konkrete Zahlen warten. Dazu muss man wissen, das der SV Langenhagen nur für die Wasserballer und die Synchronschwimmerinnen die Nutzungsentgelte direkt mit dem Bad abrechnet. Die Schwimmerinnen und Schwimmer werden über die SGS Langenhagen indirekt abgerechnet.

Die von der SGS Langenhagen vorliegenden Zahlen aus dem Haushalt für 2018 sind lediglich Schätzungen die in etwa auf Vorjahresniveau liegen. “Diese Zahlen sind viel zu niedrig angesetzt”, sagte Jörg Tuchenhagen, der seit ca. zehn Jahren sehr gewissenhaft die Finanzen des Vereins verwaltet. “Im Interesse unserer Mitglieder können wir auf dieser Basis keinen verlässlichen Haushaltsplan aufstellen”. Für 2017 hat der SV Langenhagen Kosten von insgesamt 10.884,- Euro für die Badnutzung in Godshorn tragen müssen. Dem lag eine Bahnmiete von 2,50 Euro je 45 Minuten Trainingseinheit zu Grunde. In der Wasserwelt finden wir aber einen komplett veränderte Kostensituation. Für jeden Eintritt dort wird dem jeweiligen Verein 2,- Euro in Rechnung gestellt, hiervon wird 1,- Euro von der Stadt Langenhagen als Förderung über den Sportring erstattet. Somit muss der Verein je Schwimmer und Trainingseinheit 1,- Euro tragen. Eigentlich ist das eine Milchmädchenrechnung: Nimmt man an, das im Durchschnitt 8 bis 10 Aktive auf einer Bahn trainieren, dann sieht man sich mit Kosten von 8 bis 10 Euro Nutzungsentgelt je Bahn und Trainingseinheit konfrontiert. Im Vergleich zu 2,50 Euro im Jahr 2017. Das bedeutet im schlimmsten Fall eine Kostensteigerung von etwa 320 bis 400 Prozent. Der Haushaltsplan 2018 der einstimmig verabschiedet wurde, prognostiziert somit einen möglichen Verlust von 19.166,- Euro für den SV Langenhagen im kommenden Jahr der zwar nicht über eine Beitragserhöhung wohl aber über die Rücklagen des Vereins zunächst gedeckt werden kann. “Wir werden die Kostensituation sehr genau beobachten” sagte Stefan Otte und so sich unsere Befürchtungen bewahrheiten werden, wird man um einen deutliche Anhebung der Mitgliedsbeiträge nicht herumkommen.  

Insgesamt zeigte sich der erste Vorsitzende Stefan Otte aber sehr zufrieden mit der Situation. “Wir haben mit der Wasserwelt Langenhagen eine gute Trainingsstätte erhalten und konnten optimale Trainingszeiten für unsere Mitglieder aushandeln.” Die Wasserballer hatten bereits drei Begegnungen in der Wasserwelt, erstmalig am 22. Januar. Das nächste Spiel wird am 9. April um 20 Uhr gegen Hellas Hildesheim ausgetragen.


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