Synchronschwimmen - Was ist das?

Seit der Übertragung der olympischen Wettkämpfe 2000 in Sydney und 2004 in Athen ist das Synchronschwimmen immer bekannter geworden. Leider noch nicht bekannt genug, so dass neben belächelnden oder spöttischen Kommentaren nur wenig fachlich richtiges über diesen Sport geäußert wird.

Synchronschwimmen besteht nicht nur aus bis über beide Ohren grinsenden und geschminkten Schwimmerinnen mit Nasenklammern mitten im Gesicht, sondern gehört zu den vielseitigsten und intensivsten Sportarten. Es vereint schwimmerisches Können mit Musikalität, Rhythmusgefühl mit Körperbeherrschung, Konzentrationsfähigkeit mit Ausdauer und Kraft – also genau die richtige Sportart für die, denen stures Kachelnzählen und kraftentladendes Schwimmen allein nicht ausreicht.

Die Entwicklung

Früher wurde es „Figurenlegen“ genannt. Die Schwimmerinnen legten mit gestreckt auf dem Wasser liegenden Körpern geometrische Figuren und Ornamente. Die Musik diente lediglich der Untermalung.

Später hieß Synchronschwimmen nicht mehr Figurenlegen, sondern „Kunstschwimmen“. Schon wieder ein anderer Name für die gleiche Sache könnte man meinen, aber mit jedem Bezeichnungswechsel veränderte auch der Sport sein Gesicht. Das Kunstschwimmen war – wie der Name verrät – kunstfertiger als das reine Figurenlegen, es wurde mehr getaucht, schwierigere Übungen wurden ausgeführt.

Am Ende der achtziger Jahre vollzog sich erneut ein Wandel, die Übungen wurden immer anspruchsvoller, es wurde mehr gedreht und geschraubt. Die Küren wurden immer schneller, die Beinbewegungen immer komplizierter, so dass ein höherer Anspruch an das Training gestellt werden musste. In den letzten Jahren wurden sogar einige Änderungen im Regelwerk umgesetzt, dass die Sportart „zuschauerfreundlicher“ wird und dafür neue Disziplinen, wie z. B. die Acrobatic Routine an den Start gebracht. Dort liegt das Hauptaugenmerk auf den akrobatischen Elementen, also Sprügen, Würfen und Hebefiguren – denn die sehen nicht nur beeindruckend aus, sondern müssen auch komplett ohne Zuhilfenahme des Bodens gezeigt werden.

Der Wettkampf

Ein Synchronwettkampf setzt sich ähnlich wie beim Eiskunstlauf aus einer freien Kür und/oder einer technischen Kür oder Pflicht zusammen. Die Pflichtfiguren und deren Schwierigkeitsgrad sind, ebenso wie die obligatorischen Elemente der technischen Kür, für die ganze Welt von World Aquatics vorgeschrieben. Die freien Küren werden anhand einer sogenannten Schwierigkeitstabelle für einzelne Beinbewegungen frei von Aktiven und ihren Trainern erstellt, wobei die Herausforderung dabei besteht aus einer limitierten Auswahl an Bewegungen eine möglichst, technisch gesehen, schwierige, aber zeitgleich auch künstlerisch kreative Kür ins Wasser zu bringen.

Synchronschwimmen für jedes Alter

Beim Synchronschwimmen gibt es verschiedene Altersklassen. Es fängt mit der Altersklasse D (9-12 Jahre) an, dann C (13-15 Jahre), B (16-17 Jahre), A (18-19 Jahre) und Junioren (20-25 Jahre). Ab einem Alter von 20 Jahren dürfen Schwimmerinnen zudem bei Masterwettkämpfen teilnehmen. Es gibt auch Wettkämpfe ohne vorgegebene Altersklassen, das sind dann „offene“ Wettkämpfe.

Mannschaften

In Niedersachsen gibt es leider nur vier Vereine, die Synchronschwimmen anbieten. Leistungsstützpunkt ist der SV Langenhagen ´71 und der SV Aegir ´09 Hannover. Hier schwimmen rund 40 aktive Synchronschwimmerinnen in allen Altersklassen erfolgreich auf Landes- Norddeutscher- und Deutscher Ebene. Seit Anfang des Jahres 2011 trainieren die Vereine SV Langenhagen ´71 und SV Aegir ´09 Hannover in einer Trainingsgemeinschaft zusammen. Daher findet das Training in Langenhagen (Wasserwelt) und in Hannover (Stöckener Bad / Ricklinger Bad) statt.

 

Du hast Interesse?
Unsere Synchronschwimmwartin Rika Gesenhues gibt Dir gerne weitere Infos: synchronschwimmen@svl-langenhagen.de